Nichtdualismus

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Nichtdualismus, auch genannt Nicht-Dualität oder nondual, bedeutet “nicht zwei” oder “eins ungeteilt ohne eine Sekunde”. Nichtdualismus bezieht sich hauptsächlich auf einen reifen Bewusstseinszustand, in dem die Dichotomie des Ich-Anderen “transzendiert” wird und Bewusstsein als “zentrumslos” und “ohne Dichotomien” beschrieben wird.

Neville's Ausführung sind geprägt durch die untrennbare Einheit von Gott und Mensch, respektive von Vorstellungskraft (siehe Annahmen) und Wirklichkeit (Selbstkonzept).

Begriffsklärung

Während der Begriff “Nichtdualismus” von Advaita Vedanta abgeleitet ist, finden sich im Hinduismus Beschreibungen des nichtdualen Bewusstseins (Turiya, Sahaja), Buddhismus (Leere, pariniṣpanna, Natur des Geistes, Rigpa), Sufismus (Wahdat al Wujud, Fanaa und Haqiqah) und westliche christliche und neoplatonische Traditionen (Henosis, mystische Vereinigung). Oftnals ist auch ebenfalls der Begriff der »Einheit der Wirklichkeit« ein Schlüsselbegriff fast aller alten asiatischen Hochkulturen. Er ist das Resultat bestimmter Bewußtseinserfahrungen, die auch in der abendländischen Mystik bekannt sind. Der Begriff der »Einheit der Wirklichkeit« deutet aber auch das sinnvoll, was in der Menschwerdung Jesu Christi geschehen ist und in der Lehre von der Trinität theologisch formuliert wurde. (2) Es folgt normalerweise einer längeren Vorbereitung durch meditative / kontemplative Praxis, die ethische Anweisungen enthalten kann.

Nach Espín und Nickoloff ist “Nichtdualismus” der Gedanke in einigen hinduistischen, buddhistischen und taoistischen Schulen, die im Allgemeinen: "… lehrt, dass die Vielfalt des Universums auf eine wesentliche Realität reduziert werden kann.“

David Loy (3), der die Nicht-Dualität zwischen Subjekt und Objekt als einen roten Faden im Taoismus, Mahayana-Buddhismus und Advaita Vedanta betrachtet, unterscheidet “Fünf Geschmacksrichtungen der Nichtdualität”:

  • Die Negation des dualistischen Denkens in Paaren von Gegensätzen. Das Yin-Yang-Symbol des Taoismus symbolisiert die Transzendenz dieser dualistischen Denkweise.
  • Monismus, die Nichtpluralität der Welt. Obwohl die phänomenale Welt als eine Vielzahl von “Dingen” erscheint, sind sie in Wirklichkeit “aus einem einzigen Stoff”.
  • Advaita, die Nichtdifferenzierung von Subjekt und Objekt oder die Nichtdualität zwischen Subjekt und Objekt.
  • Advaya, die Identität von Phänomenen und das Absolute, die “Nichtdualität von Dualität und Nichtdualität”, die Nichtdualität der relativen und endgültigen Wahrheit, wie sie im Madhyamaka-Buddhismus und in der Doktrin der beiden Wahrheiten zu finden ist.
  • Mystik, eine mystische Einheit zwischen Gott und Mensch, wie sie auch von Neville beschrieben wird


Vergleiche

Einige nichtdualistisch philosophische Abhandlungen und Vertreter weisen deutliche Verwandschaft mit der Lehre Neville Goddards auf, diese werden im folgenden näher beleuchtet.

Advaita Vedanta - Befreiung über die Erkenntnis des Selbst

Ein didaktischer Druck aus den 1960er Jahren, der die Gita-Szene als Schwerpunkt für den allgemeinen Religionsunterricht verwendet
Ein didaktischer Druck aus den 1960er Jahren, der die Gita-Szene als Schwerpunkt für den allgemeinen Religionsunterricht verwendet

Die Lehre des Advaita Vedanta ist ein eigenständiger und klarer Weg um zur ‚höchsten Erkenntnis‘ zu kommen, oder dem was man im Westen gerne als „Erleuchtung“ bezeichnet.

  • Advaita ist die “nicht zweiheit” oder Einheit des höchsten Bewusstseins welche in der Lehre des Advaita Vedanta als Wahrheit definiert wird und erkannt werden soll. Subjekt, Objekt und Tat (Verbindung) werden zu einer Einheit, sind also nondual. Erfahrungen tauchen nur in dieser Einheit auf und scheinen getrennt vom Subjekt zu sein.
  • Vedanta bezieht sich auf die Upanishaden, also dem letzten Abschnitt der als Veden (=Wissen) bekannten Texte aus dem alten Indien. Die Upanishaden befassen sich primär mit der absoluten Wirklichkeit welche es zu erkennen gilt und die jegliche Suche beendet, also wörtlich „Vedanta“ = Das Ende der Veden bzw. die Vollendung des Wissens.

Ausgehend von den verschiedenen Kommentatoren der Grundlagentexte (Brahma-Sutra, Upanishaden und Bhagavad Gita) entstanden mehrere Schulen des Vedanta.

Wichtige Zitate aus der Bhagavad Gita, welche die Verwandtschaft zur Weiheitslehre von Neville Goddard dokumentieren:

  • "Der Mensch wird durch seinen Glauben geschaffen. Wie er glaubt, so ist er!"
  • "Weder in dieser Welt noch anderswo gibt es ein Glück für den, der immer zweifelt."
  • "Das eigene Ich ist der Freund des Menschen. Das eigene Ich ist der Feind des Menschen."
  • "Zurückgezogen in mir selbst erschaffe ich immer wieder neu"
  • "Wir sehen, was wir sind, und wir sind, was wir sehen".
  • "Es ist besser, sein eigenes Schicksal unvollkommen zu leben, als das Leben eines anderen perfekt zu imitieren."
  • "Die Kraft Gottes ist immer bei dir, durch die Aktivitäten des Verstandes, der Sinne, der Atmung und der Emotionen, und sie verrichtet ständig die ganze Arbeit, indem sie dich als bloßes Instrument benutzt."

Bemerkenswert ist, dass die Bhagavad Gita vor rund 5000 Jahren geschrieben wurde, etwa 1500 Jahre bevor die erste Bibel überhaupt verfasst wurde. Dieses Material ist sogar älter als die Bibel, auf die Neville seine Lehren stützte. Das ist ein hervorragender Beweis dafür, dass das [[Gebot der Annahme|Gebot}} von Neville schon früher erkannt wurde und für dieMenschen gewirkt hat, noch bevor es heute im Wesiten bewusst wahrgenommen wurde.


Achintya Bheda Abheda - Unbegreiflichkeit von Einheit und Verschiedenheit

Chaitanya-Mahabrabhu-at-Jagannath
Chaitanya-Mahabrabhu-at-Jagannath

Achintya Bheda Abheda (IAST: acintya bhedābheda, Sanskrit „achintya“ = „unbegreiflich“, „bheda“ = „Unterschied“ und „abheda“ = „Einheit“) ist eine Schule des Vedanta, die die Unbegreiflichkeit von Einheit und Verschiedenheit ins Verhältnis zu Schöpfung und Schöpfer (Krishna, Svayam Bhagavan) und auch die zwischen Gott und seiner göttlichen Kraft innerhalb der religiösen Tradition des Gaudiya Vaishnava stellt.

Überliefert ist, dass diese Philosophie vom Gründer der Bewegung, Chaitanya (1486–1534), unterrichtet wurde. Er grenzte die Gaudiya-Vaishnava-Tradition gegenüber der anderen philosophischen Strömung des Vaishnava Sampradayas ab.

  • Achnitya, bedeutet, dass es mit reiner Logik allein nicht zu verstehen ist. Nur in Kombination mit direkter Erfahrung/empirischen Beweisen und durch Glauben/Gefühl kann es verstanden werden.
  • Bheda Abheda bedeutet gleichzeitig Einheit und Mannigfaltigkeit. Gott ist sowohl viele als auch einer. Gott ist sowohl unpersönlich als auch persönlich.
  • Tattva, bedeutet Wahrheit

Das Zitat (aus Achintya Bheda Abheda Tattva) "Gott ist die Schöpfung und die Schöpfung ist Gott. Aber die Schöpfung ist auch nicht Gott, sie ist nur ein Teil des Universums." ist eng verwandt mit dem Bibel Zitat (Johannes 10:30) "Ich und mein Vater sind eins. Aber der Vater ist größer als ich."

In Bezug auf die Lehre von Neville Goddard ist es so zu interpretieren, dass es durch reine Logik allein nicht zu verstehen ist. Nur in Kombination mit direkter Erfahrung/empirischen Beweisen und durch Glaube/Gefühl kann dies verstanden werden. Unser Unterbewusstsein ist viel stärker als unser bewusster Verstand. Wir erkennen es daran, dass die Manifestation mit der Programmierung des Unterbewusstseins besser funktioniert als die bewusste Manifestation. Der Glaube des Unterbewusstseins ist ein Gefühl, es ist eine Herzenssache und keine Kopfsache. Deshalb ist das Unterbewusstsein viel stärker als der bewusster Verstand. Der Versuch, das Konzept Gottes allein mit bewusster Logik zu verstehen, ohne einfache Beweise und den Glauben an diese Beweise, ist unmöglich. Du kannst es nur durch den Glauben verstehen.

In der modernen Physik ist die Beziehung zwischen Teilchen und Feldern Gegenstand vieler Diskussionen. Wissenschaftler haben beobachtet, dass sich ein Feld oder eine Welle manchmal wie ein Kontinuum von Energie (Einheit) und manchmal wie ein Strom endlicher Teilchen (Vielheit) verhält. Dieses Phänomen wurde als "Wellen" bezeichnet, was die gleichzeitige Einheit und Vielheit dieser Energiemanifestationen deutlich macht. Die Diskussion spiegelt das zugrunde liegende Prinzip des Acintya Bhedabheda Tattva wider. Diesem Thema folgend neigt die moderne Physik zu einer Weltsicht, in der das Universum als ein einheitliches Energiefeld betrachtet wird, aus dem in einem kontinuierlichen Schöpfungsprozess endliche Teilchen in Form von Materie hervorgehen. Diese endlichen Teilchen können jederzeit in ihren nicht-endlichen energetischen Zustand zurückkehren, was ein Bild der Einheit (des Feldes) und der Vielheit (der Teilchen) zeichnet, die sich ständig austauschen und in der Tat gleichzeitig koexistieren. (4)


Nisargadatta Maharaj - Realität ist beobachtendes Bewusstsein

Nisargadatta Maharaj, 1973

Nisargadatta Maharaj, auch Sri Nisargadatta Maharaj genannt (* im März 1897 in Bombay; † 8. September 1981; bürgerlicher Name Maruti Shivrampant Kambli), lebte in Bombay (heute Mumbai). Er wurde von vielen Indern und Besuchern aus der westlichen Welt als erleuchteter und spiritueller Meister verehrt. Von seinen Schülern wurde er für seinen direkten und zwanglosen Unterrichtsstil geschätzt. Er wurde vor allem durch das Buch I Am That bekannt, eine Sammlung von Gesprächen aus Tonbandaufzeichnungen, das in viele Sprachen übersetzt worden ist. Seine Lehre basiert auf dem Advaita Vedanta.

Mahamudra - Erkennen der Natur des Geistes



Quellen

  1. Craig, E. (HG) (1998). Routledge-Enzyklopädie der Philosophie: Luther bis Nifo, Band 6. Taylor & Francis.
  2. von BRÜCK, M. "Nicht-Dualistischer Wirklichkeitsbegriff in Hinduismus und Christentum", 1988, in SCHMIDT, J. (HG.) "Abschied von der eigenen Wirklichkeit?"
  3. Reninger, E. Leitfaden Review: David Loys “Nichtdualität: Eine Studie in vergleichender Philosophie”, 2012
  4. https://vedictimes.org/vidya/2016/11/30/an-introduction-to-achintya-bheda-abheda-tattva/

Querverweise